Bella wollte die Ausbildung unbedingt machen. Wichtig für sie war es, ihre eigene Religion aus einer anderen Sicht zu sehen und herauszufinden, welche Verbindungen und Gemeinsamkeiten sie mit Menschen anderer Religionen teilt. Bella ist 17, gerade in ihrem Abitur und Jüdin. In der Ausbildung ist ihr bewusst geworden, dass es kein richtig oder falsch gibt. Für sie ist es wichtig, sich Menschen anderer Religionsgemeinschaften genauer anzuschauen, denn auch ihre Meinungen und Lebensweisen sind unglaublich facettenreich und die jeweiligen Interpretationen ihres Glaubens unterschiedlich. Für Bella hat sich auch gezeigt: „Es ist wichtig zu hinterfragen, was man gesagt bekommt. Ich sage nicht, dass ich keine Vorurteile habe. Ich denke jeder Mensch hat Vorurteile, aber alle sollten versuchen, so viele wie möglich davon abzulegen. Und wenn man damit anfängt, dann kommt man vielleicht irgendwann dahin, dass man keine Vorurteile mehr hat, aber daran muss man arbeiten.“
Eine wichtige Erkenntnis der letzten Monate ist für Bella gewesen, dass nicht immer alles in Schubladen sortiert werden kann, sondern dass es auch sehr viel dazwischen gibt.
Ebenso wie die Erkenntnis, dass Menschen ein und den selben Satz auf ganz unterschiedliche Weisen hören und verstehen können. Sie hat sich vorgenommen, in den Workshops auf ihre Sprache zu achten und die Dinge so zu formulieren, dass alle die Möglichkeit haben, einen persönlichen Bezug dazu aufzubauen. Ein Fazit der Ausbildung ist für Bella: „Sie hat mein Denken verändert und öffnet mir viele Türen. Das, was wir gelernt haben, kann man eigentlich auf das ganze Leben ausweiten.“
Bella war seit 2013 bei den Interreligious Peers. Wir danken Bella für ihren wertvollen Einsatz.