Wenn Lari Freunde zum Essen einlädt, sitzen nicht selten Christen neben Bahá’i und Muslime neben Juden. Ihren multireligiösen Freundeskreis empfindet die 24-Jährigen als Bereicherung. Auch über ihr privates Umfeld hinaus möchte sie dazu beitragen, Barrieren zwischen den Menschen abzubauen.
„Es ist wichtig, nicht alles durch eine wertende Brille zu betrachten und den Menschen offen zu begegnen“,
sagt die zum Islam konvertierte Studentin. Nach ihrem Freiwilligen Kulturellen Jahr im ehemaligen Frauen-Konzentrationslager und ergänzend zu ihrem Engagement Deutsch in einem Asylbewerberheim zu unterrichten, war sie gespannt darauf, sich auch mal für den religiösen Dialog einzusetzen.
„Durch meine christliche Vergangenheit und meinen jetzigen muslimischen Glauben trage ich das Interreligiöse gewissermaßen in mir.“
Das macht es ihr leichter, als Interreligious Peer verschiedene Blickwinkel einzunehmen und die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Glaubensrichtungen hervorzuheben. Um offen und tolerant sein zu können, sei es auch hilfreich sich mit der eigenen religiösen Identität genauer zu beschäftigen, denn das schaffe das nötige Selbstbewusstsein, meint die Kreuzbergerin. Als Interreligious Peers ginge es ihr aber nicht ausschließlich darum, den Schülerinnen und Schülern Wissen zu vermitteln.
„Mir war es wichtig, mit den Jugendlichen auf einer menschlichen Ebene ins Gespräch zu kommen“, sagt die Studentin der Interkulturellen Germanistik.